Kirmes damals und heute
Wie in allen Kirchorten wird auch in Bülgenauel "richtig Kirmes" gefeiert. Bis zum Bau des Bürgerhauses 1972 wird auf Wiesen, Zelten, Scheunen und in den Gaststätten des Dorfes gefeiert. Die Bewirtung wird dann später, und besonders nach Schliessung der letzten Gaststätte vom Bürgerverein übernommen.
Damals
Vergnügungen auf dem Dorfe
Außer den Kirchweihen, der Fastnacht, Jahrmärkten, Hochzeiten ... sind hier übrigens keine Volksfeste gebräuchlich.... Das Tanzen wird bei diesen Gelegenheiten in der Regel übertrieben durch das häufige Walzen, ..., Überhaupt durch die französischen und englischen Tänze werden Tänzer und Tänzerinnen nicht selten so erhitzt, dass die Gesundheit in hohem Grade gefährdet wird.... Heftige Rheumatismen, Katharre, ..., Blutspeien, Blutungen... sind nicht seiten die traurigen Folgen des leidenschaftlichen Tanzens.... Wenn die Köpfe von den berauschenden Getränken betäubt sind und das Blut durch das häufige Tanzen erhitzt ist, so ereignen sich nicht selten Raufereien, die dann oft blutige Auftritte zur Folge haben.... außer den eben erwähnten gewöhnlichen Volksfesten sind häufige Trinkgelage ... vorzügliche Belustigungen der hiesigen Einwohner. Meistens haben diese Zusammenkünfte in den Branntweinschänken auf den einzeln liegenden Dörfern, die dem Auge der Polizei entzogen sind, statt. Gewöhnlich versammelt sich hier die Hefe des Volkes und treibt dort bei Sauf und Spiel alle erdenklichen Laster...
„Medizinische Topografie des Siegkreises“ von Dr. Anton Lohmann (1829/30):
Die letzte Gaststätte im Dorf